Bärstadter Kerbespruch 2001

 

Wenn der Sommer ins Land geht
Weiß mer das in Barscheed die Kerb ansteht.

Auch dies Jahr ist wieder viel passiert,

drum ham mer diesen Spruch kreiert.

MKS und BSE gingen durch’s Land,

und manch ein Politiker hat sich zum Schwulsein bekannt.

Zum vierten Mal hat sich Schumi den Meistertitel erfahr’n,

und die Bayern ham’s ihm gleich getan.

Wenn sich mei Gedanke jetzt nach Amerika richte,

kann ich, wie ihr wisst, leider nichts gutes berichte.

Viele Menschen hat der Terroranschlag umgebracht.

Trotzdem ist auch Erfreuliches geschehen,

und zu dem woll’n wir nun übergehen.

Mit viel Eifer gehen die Barscheeder an die Dorferneuerung ran,

un mir hoffe, dass mer viele Ideen umsetze kann.

Dieses Programm geht zeitgleich mit dem Euro los, das hat ja Stil,

denn dann kostet das Ganze nur halb soviel.

Leute aus dem Oste sin gekomme,

und ham unsre Bayernhütte übernomme.

Euer Start war schon recht gut,

auch weiterhin wünsch mer Euch Mut!

Zum zweiten Mal steh ich jetzt hier, dann ist für mich Schluss,

und ich hoff, dass ich dies Jahr nit soviel stottern muss.

Und weil ich noch andere Geschichten erzähle will,

bestellt Euch noch ein Bier und seit dann still. – V i v a t!

 

Vor hundert und ich weiß nicht mehr genau die Jahr,

als hier von uns noch keiner war,

ward unsre Kirche eingeweiht,

zum Tempel für die Christenheit.

Auf festem Grund steht sie gebaut und trotzet jedem Sturme,

und ihre Glocken rufen laut vom hohen Turme.

Sie laden uns zur Feier ein und mahnen zum Gebet.

Sie bringen uns den Morgengruß und tönen,

wenn der müde Fuß des Nachts zur Ruhe geht.

Selbst ihre Trauerklänge hallen,

wenn wir nach jener Stätte wallen.

Doch vor allem sei ein Ziel gesteckt,

dass uns kein Feuerruf mehr weckt.

Drum wollen wir den Bund erneuern,

und heute unsre Kirchweih feiern. – V i v a t!

 

Wenn mer en echte Landwirt will sei,

brauch mer an Vieh so allerlei.

Doch unsern Bauer hat schon seit langer  Zeit was gequält,

ein bestimmtes Tier, des hat ihm noch gefehlt.

Die nötigen Mittel waren schnell investiert,

und ne Kuh mit Kälbche anvisiert.

Denn der Preis, der war famos, und des Kalb fast kostenlos.

Ein eigener Stellplatz wurd schnell errichtet,

doch ein Tag später von dem Vieh vernichtet.

Sie ließ rohe Kräfte walten,

und selbst der Zaun konnte sie nicht halten.


Morgens um fünf wurd mer mit’m Appell geweckt,

beim Schneider Jens wurd’se entdeckt,

denn hier fing die Suche an, nach dem richtigen Bullenmann.

Die Kuh – Safari hat begonne, des Lasso wurd gleich mitgenomme

Die ganze Familie war mit von der Partie,

um’s einzufange – das blöde Vieh.

Zwei Männer waren hier am Werke, doch die Kuh, die zeigte Stärke,

das Lasso um den Hals geschlungen, hat mit em Wauzi sie gerunge.

Doch kräftig war des blöde Vieh,

und de Dirk legte sich der Lange nach hie.

Die Rippe blau, der Kopf lediert, ist unser Wauzi heimmarschiert.

Und auch seine Sippe – ganz ungeniert, hat sich erst mal auskuriert.

Am Abend hat mer sich noch mal uffgerafft
und die Kuh zu Fauste geschafft.

Denn grad wenn die Gelüste walten,

lässt’s sich in Gesellschaft besser aushalten.

Mer hat se do gelasse, aus lauter Frust,

denn auf noch so en Ausflug hatte mer keine Lust.

Und die Moral von der Geschicht: Cowboy spielen lohnt sich nicht! – V i v a t!

 

Dschinges Kahn, Wodka und weites Land,

so ist die Mongolei bekannt.

Doch weil sie weit weg liegt, im asiatischen Raum,

kennt mer ihre Kultur und Menschen hier kaum.

Doch des ist dies Jahr in Barscheed geändert wordn,

als de Deutsch – mongolische – Kulturverein ward geborn.

Mit viel Unterstützung konnt’s dem Werner gelinge,

en Stück Mongolei hierher zu bringe.

Im Schlangenbaderweg wurd en Zelt errichtet,

in dem mer von Land und Leut hat berichtet.

Die Ger, so wird se im Mongolische genannt,

wurde dann auch schnell bekannt.

Denn ob Info-Tage, Kochkurs oder ´ne gemütliche Runde,

vieles hat dort stattgefunde.

Auch Konzerte und eine Hilfsaktion wurden erfolgreich gemeistert -
Mongolen und Deutsche waren begeistert.

 

Wie man sieht hat der DMKV bei vielen des Interesse geweckt,

auch wenn nitt jedem der gesalzene Milchtee schmeckt.

Und damit unser neuer Verein kann auch weiterhin den Erfolg anstrebe,

möchte ich en klaane Rat noch gebe:
Werner, damit sich 2002 kaa Termine überschneide, bitt’ ich dich
verpass die nächst Vereinsringsitzung nicht!!! – V i v a t!

 

Zur Weihnachtsfeier von Schützenverein und Feuerwehr wollte
mer gehen,

denn da wird gefeiert un e Theaterstückche gabs aach zu sehn.

Und bis die Vorführung letztendlich begann,

do hot mer getrunke und gegesse, so viel mer kann.

Denn wenn die Darsteller erst mol uff de Bühne stehen,

do will mer jo ach des Schauspiel sehen.

Und nicht nur sehen, sondern auch hören,

deshalb sollt mer ach nit mer stören.


Bis kurz nach der Paus ist mer mit dem Stück gekomme,

als mer en vertraute Ton hat vernomme.

Kaaner war sich des Melders bewusst,

und man spielte weiter nach Herzenslust.

Plötzlich war de Rudi ganz verwirrt,

des habe mer doch gar nit einstudiert,

und auf einmal, da war’s jedem klar,

die Sirene war’s „na wunderbar“.

Die ganze Mannschaft war mit von der Partie,

und so rannten se zur Feuerwehr hie.

Die Klamotte angezogen, in de Wagen geklettert,

sind se ach gleich losgebrettert.

Ein junger, zukünftiger Berufsfeuerwehrmann

hat sich gedacht, was einem da nicht alles passieren kann.

Und aus Angst, des der Rauch ihm die Lunge verklebt,

hat er sich de Atemschutz bei der Abfahrt glei angelegt.

Wie mer so am Einsatzort hält,

war’s nit so, wie er sich des hot vorgestellt.

Eh bissche Rauch, eh bissche Dampf,

des wurd dann gar ka langer Kampf.

Un bevor der junge Mann sich wieder hot enthüllt,

ward beim Auto des Kühlwasser längst nachgefüllt.

Nach getaner Arbeit is mer dann zurück ins Bürgerhaus gewetzt,

un hot des Stück dann da fortgesetzt.

Am Abend war da obbe dann noch richtig was los,

und Christians Deckel wurd ziemlich groß.

Alle habbe se über de Kaiser gelacht,

er hot sich ach wirklich zum Clown gemacht.

Zum Schluss, mein Lieber, sei dir gesagt:

Übermut tut selten gut. – V i v a t!

 

Un weil mer über den Verein viel schreibe kann,

hänge mer noch’n Sprüchsche dran.

Auch an diesem Tage erklang der Feuerruf, anscheinend hat’s gebrannt,

und so sinse all schnell ins Gerätehaus gerannt.

Do angekomme
hamse erst ma de Einsatzbefehl entgege genomme.

Jeder hat sei Sache gerafft
un hat sich schnell ins Auto geschafft.

„Der Fahrer bin heut isch“, hat sich der Wauzi gedacht
und saß als erster im LF – Acht.

Kaum dringesesse wollt er’n Motor anschmeiße,

doch plötzlich dat jemand die Fahrertür uffreiße.

Das de Dirk schon saß, des hat der Kunne gar nit beachtet
un hat ihm mit einem Hieb aus dem Wagen verfrachtet.

„ISCH FAHR“ brannte es aus ihm wie Feuer,

un so saß de Karl-Heinz Fischer hinterm Steuer.

De Wauzi war völlig von de Roll’,

er wusste gar nit, was er mache soll.

Und bevor’s zwische ihm un em Karl-Heinz hat richtig gefetzt,

hat er sich uff en annern Platz gesetzt.

Jeder macht sich sei Späßle draus,

denn seitdem hallt „ISCH FAHR“ durch’s Gerätehaus.

Am End bedanken wir uns für die Geschichte bei jedem
einzelnen Feuerwehrmann,

mir hoffe, des mer nächst Jahr wieder was über euch schreiben kann. – V i v a t!

 

Wenn e Fest wird inszeniert, das weiß jo jeder,

en Haufe Müll gibt’s garantiert.

Am Ende wird er in blaue Säcke gerafft,

un normalerweise auf die Deponie geschafft.

Doch die, wir ihr wisst, die ist weit weg,

und do müsse mir zahle für unsern Dreck.

Also denkt sich ein schlauer Mann,

dass man de Müll auch auf de Bauhof bringe kann.

Des habe mer uns dann ach gedacht,

un die Säck am Abend hiegebracht.

Un wie mer so am wuchte warn, des fand mer ganz schön bitter,

gab’s hinter uns ein Blitzlichtgewitter.

E bische habbe mer uns schon geniert,

denn schließlich wurde mir jo fotografiert
und somit die Entsorgung uff en Film dokumentiert.

Frau Gutzeit war’s, die hat uns abgelichtet,

un do defür habbe mer de kurze Spruch gedichtet.

Un die Moral von der Geschicht:
Paparazzia in Bärstadt, die brauche mer nicht. – V i v a t!

 

Wo mer grad beim Thema Müllentsorgung sin,

fällt mir noch ne ganz annere Geschichte inn.

Unser Kunne war zu Haus,

und dachte sich, ich mist mal aus.

Zu seinem Übel musste er erkenne,

den Müll den muss  man auch noch trenne.

Drum hat er das Altpapier aussortiert
und den ganzen Stapel in die blaue Tonne katapultiert.

Nach ´ner Weile kam’s ihm in den Sinn,

wor sind meine vierhundert Mark denn hin?

Es wurd geforscht und überlegt,

bis sich ein Verdacht geregt.

Vielleicht war das Geld, das könnt ja sei,

mit beim Altpapier dabei.

Die blau’ Tonn hat er sich dann vorgenomme,

und so is er wieder an sei Geld gekomme.

Maddin, häste das Geld nit gefunne,

hätste’ne gute Tat vollbracht
und irgendein Müllmann noch reicher gemacht. – V i v a t!

 

Vor zwei Jahren an unsrem Feuerwehrfest,

kame aus Österreich viele Gäst.

Dieses Jahr sollt es anders rum sei,

drum lud’s Nachbarland die Barscheeder ei.

Nach Dünz do sollt die Reise gehen, der Termin der dat schnell stehen.

Auch de Klaus packte sei siebbe Sache,

um sich dann uff de Weg zu mache.

An de Feuerwehr sollt die Reise starten,

doch dat er lange alleine dort warten.

Nachdem er ne halbe Ewigkeit do stand, is er dann zum Rudi gerannt.

Do wurd er dann informiert, das er im Tag hat sich geirrt.

Das Gelächter, das war groß, denn die Fahrt ging erst nächste Freitag los.

Und damit du Klaus Münzer, nimmer musst alleine steh’n an de

Feuerwehr,

sag ich dir: En Terminkalender führen ist nit schwer! – V i v a t!

 

Am Krebbelcafe das ist bekannt,

da trinkt mer an Alkohol so allerhand.

Drum hat sich auch unser Kandidat gedacht,

heut wird wohl aaner druff gemacht.

Nach ner halb Stund war jedem klar,

der kommt heut nimmer uff die Baa.

Gegen fünf Uhr wurd’s dann leer,

doch der harte Kern, der wollt noch mer.

Richtung Lind sind mer dann gelaufe,

da wollte mer in klaaner Rund noch aaner saufe.

Auch das Frühstück war schon angepeilt, ob der Bäcker nun den
Hunger heilt?

Frische Weck’, die sollten’s sein,

drum lief de Streicher beim Bäcker in die Garage rein.

Vom Hunger war er nun besessen,

ihm zu erklären, das Sonntag is, konnt man vergesse.

Hände klopfend an der Tür
folgte de Streicher seim Gespür.

Nach ´ner Weile verstummte auf einmal jeder Laut,

drum hat der Matthias mal nachgeschaut.

Kurze Zeit später kamen se dann ins Licht,

blutüberströmt war Streichers Gesicht.

Nicht mal er selbst wusst, was mit ihm war passiert
drum stande mir do und rätselte zu v iert.

Heiße Diskussione haben dann begonne,

und jeder hat sich sei Geschichtche zusammegesponne.

Um ins Krankenhaus zu fahre,

warn wir all nit in der Lage,

drum kam nur ne Erstversorgung in Frage.

Bei der Susi ham mer das dann schnell gemacht,

und Matze und ich ham ihn dann heim gebracht.

Und als er am nächsten Moin vorm Spiegel stand,

hat er den Grund für seine Kopfschmerzen schnell erkannt.

Die Platzwund muss zu, hat er sich gedacht,

drum hat ihn die Mutter ins Krankenhaus gebracht.

Un als die Ärzte date nach dem Unfallhergang frage,

konnte de Sascha ihnen dazu gar nichts sage.

Der Doc hat ihm die Wund dann zugeflickt,

und ihn zum Schlofe wieder haam geschickt.

Streicher, mach dir daraus deinen eigene Reim,

das nächste mol backst de dir die Weck daheim. – V i v a t!

 

Du stehst hier an meiner Seite
und dust mich durch de Spruch begleite,

du gibst mir Mut und Sicherheit,

reichst mir das Glas zur rechten Zeit,

die Aufmerksamkeit, die gilt jetzt Dir,

also heb den Kelch, zeig keine Zier,

für die Arbeit als Mundschenk soll gedankt Dir sein,

drum trink nun Du den guten Wein!

 

Prost Sina!

 

Die Kerbegesellschaft Bärstadt 1982
mcöhte sich bei allen Firmen, Helfern und
Gönnern, die zum Gelingen der Bärstadter Kerb 2001

beigetragen haben, recht herzlich bedanken.

Wir wünschen Ihnen drei aufregende
Kerbetage in der Festhalle.

 

Hiermit is de Spruch zu Ende,

und ich möchte mein Wort an die Helfer wende.

Unser Dank, der gilt Euch alle,

ohne Euch konnt mer die Kerb nitt halle.

Jetzt, liebe Leut blase Euch die Ulmer noch was vor,

und heut Abend kommt noch der „“Gemischte Chor“,

drum nehmt euch Zeit, holt Euch Kuche und Worscht
und stillt mit Bier und Wein Euern Dorscht.

Auch ich will jetzt noch aaner saufe,

drum tu ich von der Bühne laufe.
Nächstes Jahr müsst Ihr das Bier mit’m Euro zahle, des is ja bekannt,

auf die Aktion sin mer sowieso mal gespannt.

Ich hoffe, wir werden Euch wieder sehn,

wenn wir des nächste Mal hier oben stehn. – V i v a t!